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Herausforderung
Nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) sind größere Ballungsräume in Deutschland verpflichtet, Pläne zum Umgang mit Lärmproblemen zu erstellen. Das Umweltamt der Stadt Nürnberg setzt bei der vorgeschriebenen Öffentlichkeitsbeteiligung auf die Möglichkeit, mit einer Onlineplattform sowohl über die aktuelle Lärmsituation zu informieren als auch Rückmeldungen der Bürger*innen aufzunehmen.
Konzept/Herangehensweise
Zebralog hat in der Vergangenheit bereits erfolgreich Lärmaktionsplanungen in anderen Städten durchgeführt (u.a. Köln im Auftrag der Fraunhofer Gesellschaft). Im Auftrag eines vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen als Pilotprojekt geförderten Projektes in Essen hat Zebralog auch ein Handbuch zum Thema „Onlinebeteiligung zur Lärmaktionsplanung“ herausgegeben.
Für das Umweltamt Nürnberg hat Zebralog dieses Beteiligungsangebot erstmals auf Basis der Open Source-Software Drupal umgesetzt. Bei der umgesetzten Lösung handelt es sich um ein kartenbasiertes Zwei-Phasen-Angebot: In einer ersten Phase konnten Bürger*innen sich über die offiziellen Lärmkarten der Stadt zur Lärmsituation in Nürnberg informieren. Diese Lärmkarten konnten durch alle Interessierten beziehungsweise Betroffenen in einer dreiwöchigen Frist um ortsgenaue Angaben zu Lärmbeobachtungen und mit Vorschlägen zur Lärmreduzierung ergänzt werden. Auf Basis der Karten und der Bürgerangaben werden dann Vorschläge entwickelt, wie die Stadt leiser werden kann. Diese Vorschläge werden in einer zweiten Phase der Bürgerschaft zur Bewertung und Priorisierung vorgelegt.
Das Verfahren setzt damit vorbildhaft die vielfach erhobene Forderung nach frühzeitiger Beteiligung um: Noch bevor Maßnahmenvorschläge der Verwaltung vorliegen, können Bürger bei der Problemdefinition mitwirken. Bei der Umsetzung wurde auf eine leicht verständliche Aufbereitung der Informationen und Karten sowie eine niedrigschwellige Möglichkeit der Mitwirkung und Beitragseingabe Wert gelegt.
Hier geht es zur Beteiligungsplattform: www.nuernberg-aktiv-gegen-laerm.de