Strukturwandel gestalten und Konversionsflächen nutzen
Luxemburg wächst und braucht Raum für neue Einwohner*innen und expandierende Unternehmen. Gleichzeitig vollzieht sich im Süden des Landes ein Strukturwandel: Einstige Industriestandorte werden zu gemischt genutzten Stadtquartiern. So auch auf dem Gebiet zwischen der Stadt Schifflingen und der Gemeinde Esch-sur-Alzette, im Kanton Esch an der Alzette gelegen. Auf den rund 63 Hektar der ehemaligen Eisen- und Stahlfabrik soll ein Quartier mit Wohn-, Geschäfts- und Bildungseinrichtungen sowie Freizeitmöglichkeiten entstehen. Es soll das städtische Wachstum unterstützen und gleichzeitig soziale Integration und kulturelle Vielfalt fördern.
Urbane Naturlandschaft, industrielle Identität und Kreislaufwirtschaft
Die neue Metzeschmelz will Natur und Stadt zusammenbringen, alte Strukturen erhalten, neue schaffen und dabei vor allem eins sein: nachhaltig. Dafür wurden sechs zentrale Ziele für die baulichen Ausgestaltung und Entwicklung gesetzt:
- resiliente grüne und blaue Lebensräume
- zukunftssichere Mobilität
- starke Identität auf Basis des industriellen Erbes
- räumliche, funktionale und soziale Vielfalt
- gesundes Leben und hohe Wohnqualität
- Unterstützung von Kreislaufwirtschaft.
Welche Rolle spielt Bürgerbeteiligung dabei?
Die Umgestaltung der Metzeschmelz ist ein langer Prozess mit vielen Etappen. Für einen erfolgreichen Prozess ist es entscheidend, dass Politik, Planer*innen und Bürger*innen eng zusammenarbeiten. Hierzu ist 2023 ein breites und langfristig angelegtes Informations- und Beteiligungsverfahren mit ganz unterschiedlichen Formaten an den Start gegangen. Das zweimal im Jahr stattfindende Forum Metzeschmelz addressiert die Öffentlichkeit und soll als Partizipations- und Informationsveranstaltung dazu beitragen, weitere Planungen auszuarbeiten.
Bereits jetzt wird das Areal für verschiedene Aktivitäten genutzt. Das Stakeholdernetzwerk der Metzeschmelz Pioniere führt an der Zwischennutzung interessierte Vereine zusammen. Sie nutzen das Gelände für zahlreiche Aktivitäten und bringen wieder neues Leben in die alten Strukturen. Als neuestes Format komplementiert der Zukunftsrot (Zukunftsrat), ein langfristig angelegtes Begleitgremium, die bereits etablierten Formate. Es setzt sich zu zwei Dritteln aus engagierten Bürger*innen und zu einem Drittel aus Interessensvertreter*innen zusammen. Der Auftrag: die unterschiedlichen Perspektiven zukünftiger Bewohner*innen und Nutzer*innen zusammenzubringen. Neben den analogen Beteiligungsformaten können sich alle Beteiligten über eine digitale Plattform über die Entwicklungen, Planungen und Aktivitäten informieren. Auf dieser Plattform werden künftig auch digitale Dialogformate stattfinden und den weiteren Prozess begleiten.