Als Fachexpertin für crossmediale Beteiligung gestaltete Zebralog das gesamte Verfahren und unterstützte die Stadt Cottbus dabei, ein Beteiligungskonzept zu entwickeln, das auf andere Stadtteile und Städte übertragbar ist. Ziel war es, durch die Integration von Gamification-Ansätzen junge Menschen in ihrer Lebenswelt abzuholen, den Dialog mit ihnen zu fördern und konkrete Ideen für die Stadtentwicklung zu generieren.
Stadtentwicklung mit Minecraft
Im gesamten Vorhaben diente das Computerspiel Minecraft als zentrales Beteiligungstool. Dieses ermöglichte den Kindern und Jugendlichen sich auf einfache und spielerische Weise mit ihren Meinungen und Ideen in die Gestaltung ihres Lebensumfelds einzubringen. Minecraft bringt das Potential mit, Kreativität, Zusammenarbeit und den Dialog zwischen jungen Menschen, der kommunalen Verwaltung und der Politik zu fördern. Das Computerspiel bietet außerdem den Raum, Lösungen für Stadtentwicklung und Städtebau in 3D zu simulieren und gemeinsam neu zu denken.
Das Cottbuser Modell
Der Beteiligungsprozess sollte vor allem eine Botschaft vermitteln: Die Ideen der Kinder und Jugendlichen werden ernst genommen und wertschätzend und demokratisch in die Zukunftsplanung der Stadt eingebunden. Um den Interessen und Anliegen der Kinder und Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen und möglichst viele junge Cottbuser*innen für eine Teilhabe zu motivieren, wurde auf ein Verfahren gesetzt, das analoge und digitale Kommunikations- und Beteiligungsformate miteinander verknüpft. Hierzu gehörten ein Let‘s Play, digitale Meetups, Online-Dialoge, ein Ideen-Wettbewerb und Zukunftswerkstätten. Mit dabei war der Minecraft-Influencer und Let’s-Player Joachim Heinrich Bogatzki alias TheJoCraft. Er unterstützt das Projekt mit seiner Erfahrung in städtebaulichen Minecraft-Projekten, tollen Kontakten und großem Ideenreichtum.
Kinder- und Jugendbeteiligung auf Augenhöhe
"Dein Cottbus der Zukunft“ wurde als gemeinsamer Prozess auf Augenhöhe angelegt: Von Anfang an begleiteten Jugendliche das Projekt und unterstützten als Expert*innen: Begonnen bei der Abstimmung des Gesamtprozesses, über die Jurybesetzung bis hin zur Social-Media-Redaktion – die kommunikative Stadtentwicklung wurde nicht für, sondern gemeinsam mit der Zielgruppe gestaltet.
Starkes Partnernetzwerk
Viele Partner unterstützten das Vorhaben. Dazu gehören Akteure aus Politik, Verwaltung und pädagogischer Praxis, wie die Medienwerkstatt M2B, Cottbus E-Sports oder die BTU Cottbus-Senftenberg – allesamt Kooperationspartner, die lokales Wissen, weitreichende Kontakte und wertvolle Unterstützung mitbringen. Cottbuser Kinder und Jugendliche waren ebenso wichtige Partner. Sie unterstützten die Beteiligung als Minecraft-Expert*innen, als Betreiber der Social-Media-Kanäle oder durch ihre Mitwirkung bei der Mobilisierung von Gleichaltrigen. Und natürlich sorgte auch unser Let’s-Player Joachim Heinrich Bogatzki alias TheJoCraft dafür, dass unser Projekt in der Zielgruppe gehörig Aufmerksamkeit bekommen hat.
Von Cottbus lernen
Als Modellprojekt ist „Dein Cottbus der Zukunft“ ein Beteiligungskonzept, das auch über Cottbus hinaus als Blaupause für Städte und Kommunen im Land Brandenburg dienen soll. Denn: Kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung birgt großes Potenzial. Ist sie gut gemacht, fördert sie den Austausch zwischen Generationen, bringt zukunftsweisende Ideen hervor und stärkt demokratische Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen. Und sie führt nicht zuletzt zu einer bedarfsgerechten Politik und Planung. Werden Kinder und Jugendliche ernsthaft und sinnvoll eingebunden, kann die Anziehungskraft einer Stadt erhalten und verbessert werden. Zufriedenheit und Identifikation steigen, wenn junge Bürger*innen sehen, dass ihre Meinung ernst genommen und ihr Engagement zu Ergebnissen führt.
Das Projekt hat den 2. Preis für kommunikative Standtentwicklung bei den POLIS-Adwards 2022 gewonnen: https://www.polis-award.com/teilnehmer/dein-cottbus-der-zukunft-ea29119…;
Hier geht es zum Handbuch für die eigenständige Durchführung einer Kinder-und Jugendbeteiligung mit Minecraft: