Der Blankenburger Süden soll einer der großen Neubaustandorte Berlins werden. Denn: Berlin wächst, auch in den äußeren Bezirken. Auf dem Gebiet des ehemaligen Rieselfeldes im Süden Blankenburgs im Bezirk Pankow sollen daher großflächig neue Wohneinheiten entstehen. Unüblich, aber erfreulich an diesem großen Bauprojekt ist die Einbeziehung der Bürger*innen zu einem sehr frühen Planungsstand. Dies bietet uns Chancen und Herausforderungen: Das Beteiligungskonzept muss Expertenwissen und Bürgerwissen zusammenbringen – in Abstimmung mit drei Senatsverwaltungen und dem Bezirk Pankow.
Arbeit vor Ort: Konzept-Bürgerwerkstätten und Auftaktarena
Die von Zebralog, unserer Partnerin Frauke Burgdorff von BurgdorffStadt und den Anwohner*innen in vier Bürgerwerkstätten gemeinsam konzipierten Beteiligungsformate nehmen das „Zusammenbringen“ wörtlich. Nach dieser ersten "Beteiligung an der Beteiligung" wurde es im Frühjahr 2018 ernst: Zu Beginn des Beteiligungsprozesses versammelten sich Politik, Verwaltung, Bürger*innen und Planer*innen in einer Auftaktarena. Dort wurden drei Planungsalternativen für das Gebiet (zugegeben äußerst kritisch) diskutiert, die zuvor von den Fachplaner*innen erarbeitet worden waren. Erste Reaktionen konnten so direkt an die Verantwortlichen herangetragen werden. Klar wurde schnell: Die "Sowieso-Probleme" des Berliner Nordostens wie die großen Verkehrsprobleme müssen schnell gelöst werden, damit im Blankenburger Süden Stadt behutsam weitergebaut werden kann.
Der Online-Dialog: Drei Alternativen zur Diskussion
Beim anschließenden Sprung ins Digitale konnten die Bürger*innen die Alternativen ausführlicher kommentieren. Im Verlauf dieses Online-Dialogs (umgesetzt auf der landeseigenen Beteiligungsplattform mein.berlin.de) wurde schnell klar, dass sich die Anwohner*innen einen prozesshaften Umgang mit der über Jahrzehnte gewachsenen Erholungsanlage wünschen und den drei Planungsalternativen skeptisch gegenüberstehen. Auch Fragen zur Zukunft der verkehrlichen Anbindung des Gebietes fanden großen Widerhall.
Bürgerwerkstatt und Projektbeirat: Konzentriert arbeiten
Die Bürgerwerkstatt nach dem Online-Dialog verlief dann sehr konstruktiv. Hier haben wir die Perspektiven der betroffenen bzw. angrenzenden Nachbarschaften auf die Weiterentwicklung herausgearbeitet. Als begleitendes Gremium wurde vor der Auftaktarena ein "Projektbeirat" ins Leben gerufen. Die 35 Mitglieder aus lokalen, Berliner und überregionalen Zusammenhängen sollen für die politische, fachliche und lokale Verankerung und Absicherung des Entwicklungsprozesses sorgen. Insbesondere hier wird deutlich, dass "Stadt weiterbauen im Blankenburger Süden" in seiner Komplexität und Größe ein fast einzigartiges Projekt ist. Wir versuchen hier im konstruktiven Dialog "der Stadt Bestes" zu finden. Nicht ohne Konflikte, aber in produktiven Strukturen.
Zwischenstand: Erstellung einer vierten Alternative
Die Ergebnisse des Online-Dialogs, der Auftaktarena und der Bürgerwerkstatt wurden ausgewertet und liegen zur Bearbeitung bei den Senatsverwaltungen. Ausstehende Fragen der Bürger*innen werden in naher Zukunft beantwortet werden müssen. Die Frage nach dem "Wie weiter?" orientiert sich an den Erkenntnissen der bisherigen Beteiligung und muss flexibel auf diese eingehen. Dazu wird nun eine vierte Alternative erstellt.