Die Fußgängerzone Sendlinger Straße ist ein städtebauliches Experiment der besonderen Art: eine einjährige Testphase bringt die Stärken und Schwächen der Fußgängerzone zum Vorschein.
Der Verkehrsversuch
Die Sendlinger Straße in der Münchner Innenstadt ist eine beliebte Einkaufsstraße und ein Magnet für Münchner*innen wie Besucher*innen. Schon seit 2013 ist der nördliche Teil der Sendlinger Straße eine Fußgängerzone. Im Juni 2016 wurde auch der südliche Teil in eine Fußgängerzone umgewandelt – allerdings erstmal nur testweise und begrenzt auf ein Jahr. Zu diesem Zweck wurde der Autoverkehr vollständig aus der Sendlinger Straße verbannt und der Radverkehr zeitlich eingeschränkt. Provisorische Hochbeete und Sitzgelegenheiten sollten die Aufenthaltsqualität erhöhen.
Evaluation des Verkehrsversuchs
In einer umfassenden Evaluation und Untersuchungen in Form von Begehungen, Passantenbefragungen, Umfragen für Anwohner*innen und Gewerbetreibende, Telefonhotline (konzipiert und durchgeführt von Studio I Stadt I Region) sollte herausgefunden werden, wie die Menschen die neue Fußgängerzone annehmen, wie sie sich begegnen, wie sich der Verkehr in den umliegenden Straßen und die urbane Qualität der Sendlinger Straße entwickelt.
Nach der Hälfte des Verkehrsversuchs wurden die Ergebnisse der fachlichen Untersuchungen im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung (konzipiert, organisiert und moderiert durch Zebralog) vorgestellt und Feedback seitens der Bürger*innen zu dem Verkehrsversuch eingeholt.
Alle Ergebnisse der Evaluation wurden in einem Bericht festgehalten. Dieser dient dem Stadtrat als Grundlage für die Entscheidung Mitte 2017, ob die Sendlinger Straße dauerhaft in eine Fußgängerzone umgewandelt wird.